Bist du jemand, der zehnmal kontrolliert, ob alle Lichter aus sind und der Herd abgeschaltet ist, bevor du das Haus verlässt? Glaubst du, dass du immer alles selbst machen musst, damit es richtig gemacht wird? Kontrollierst du bei deinen Mitarbeitern oder Kindern immer, ob sie auch wirklich an dem arbeiten, was sie zugesagt haben? Glaubst du deinem Partner, dass er mit der netten Kollegin abends an dem neuen beruflichen Projekt arbeitet oder suchst du seine Wäsche heimlich nach Knutschflecken ab?
Wenn du alle Fragen mit ja beantwortet hast, neigst du vielleicht zur Kontrollsucht, bist jemand, der ungern Dinge aus der Hand gibt und jedes kleine Detail im Auge behalten möchte. Vorsicht! In extremen Fällen kann so ein Verhalten krankhafte Züge annehmen und dir selbst, aber auch deiner Umgebung, das Leben zur Hölle machen. Das gilt genauso für deinen Job wie für dein Privatleben. Sehr problematisch ist auch krankhafte Eifersucht.
Was ist der Grund für dieses ungünstige Verhalten? Es ist vor allem Angst. Die Angst hintergangen oder verlassen zu werden, die Angst vor Blamagen, die Angst, als Versager dazustehen. Letztlich ist es mangelndes Vertrauen in dich und andere. Denn wenn du nicht insgeheim daran zweifelst, liebenswert zu sein, würdest du nicht ständig vermuten, dass dein Partner fremd geht. Wenn du deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertrauen würdest, hättest du nicht den Zwang, sie bis ins Detail zu kontrollieren. Und was hilft dagegen? Gib, dein Bestes und dann lass los! (Wenn das bei dir ein echtes Zwangsverhalten ist, dann solltest du allerdings zu einem Therapeuten gehen.) Klar solltest du deinen Mitarbeitern die Wichtigkeit der zu erledigenden Aufgabe deutlich machen, und klar solltest du vor der Fahrt in den Urlaub noch einmal checken, ob du alles Wichtige eingepackt und die Tickets dabei hast. Aber dann lass es gut sein. Du hast getan was du – nach menschlichem Ermessen – tun konntest. Mehr geht nicht. Jetzt hilft nur noch Vertrauen. Denn Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!