Kolumne

Das Salz in der Suppe

Kolumnist Michael Otterbein

Wann wart ihr zuletzt auf der Hochstraße, und was ist euch dort aufgefallen? Vielleicht, dass dort dieselben Ketten präsent sind wie in allen anderen deutschen Städten. Spannendere Läden findet ihr nämlich in den Nebenstraßen oder den Stadtteilzentren. Denn dort können sich auch kleinere, inhabergeführte Unternehmen die Mieten leisten. Die Inhaberinnen und Inhaber aller dieser Geschäfte haben viel Herzblut in ihr Unternehmen gesteckt. Oft haben sie sich sehr viel Mühe mit der Inneneinrichtung und Dekoration ihres Ladenlokals gemacht – und so ein unverwechselbares Ambiente erschaffen. Auch die Warenauswahl ist liebevoll und mit Bedacht gewählt. In der Krefelder Innenstadt findet ihr unter anderem individuelle Geschäfte für Damen- und Herrenmode, Brautmoden, Sneaker, Strümpfe, Design und Geschenkartikel sowie Geschirr und Küchenausstattung. Ihr könnt nach alten Rezepten gebackenes Brot kaufen, kunstvoll gefertigte Torten und Pralinen, italienische oder griechische Feinkost, von Hand gerösteten Kaffee, feine Tees oder edle Spirituosen. Und das gilt natürlich nicht nur für die Krefelder Innenstadt, sondern auch für die anderen Krefelder Stadtteile – von Uerdingen über Fischeln bis Hüls.

Schön, dass die Stadt Krefeld mit ihrem Programm „Platz für deine Visionen“ seit zwei Jahren Einzelhandelsgründer in der Innenstadt und in Uerdingen durch subventionierte Mieten unterstützt. Und ich finde, das ist auch bitter nötig. Denn ohne individuelle Geschäfte gibt es noch weniger Grund zum Einkaufen vor Ort. Für mich sind diese kleinen Betriebe das Salz in der ansonsten oft faden Einzelhandels-Suppe.

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