Kolumne

No risk, no fun?

Ein 19-Jähriger gründet ein Startup, schwimmt schon bald auf einer hohen Erfolgswelle und erhält einen Gründerpreis. Vier Jahre später: Insolvenz. Alles vorbei! In nur ein paar Jahren hat der junge Unternehmer mehr Höhen und Tiefen erlebt als die meisten von uns in ihrem ganzen Leben. Das Gründen war seine Herzensangelegenheit. Er wollte im echten Leben lernen, anstatt zuerst Hochschulen zu besuchen. Das hat er getan – wenn die Lektion zum Schluss auch eine Harte war. Eine Insolvenz ist kein Zuckerschlecken, aber eben auch nicht das Ende – schon gar nicht mit Mitte Zwanzig.

No risk no fun? – Für uns alle gilt das natürlich nicht. Wer jeden Monat sein Gehalt auf dem Konto braucht, einen festen Rahmen haben möchte und seine Energie lieber in das Privatleben steckt, der sollte sich vom Unternehmertum fernhalten. Und das ist hier überhaupt keine Wertung. Startup-Unternehmer zu sein, ist nicht besser oder schlechter als Sachbearbeiter oder Beamtin. Wir brauchen beide Arten von Menschen: diejenigen, die etwas riskieren und versuchen, ihre Ideen real zu machen, und diejenigen, die die vielen, nicht ganz so spannenden, aber genauso wichtigen Aufgaben übernehmen. Jeder geht seinen eigenen Weg. Also liebe Eltern, wenn eure Söhne oder Töchter ein Startup gründen wollen, schlagt nicht gleich die Hände über dem Kopf zusammen, sondern lasst sie machen. Vielleicht schaffen Sie es auf die Titelseite des Manager Magazins, oder sie ziehen irgendwann wieder bei euch ein. Das ist aber nicht für lange, sondern nur die Pause vor dem nächsten Anlauf.

Foto: Pexels
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