Laurits Follert

75 Tage bis zur Ewigkeit

Es gibt deutsche Sportmannschaften, die umweht der Hauch des Mythos. Die legendäre 1954er DfB-Elf um Fritz Walter kommt einem sofort in den Sinn, aber auch der ruhmreiche Deutschland-Achter – die Ruder-Nationalmannschaft und das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes – muss hier genannt werden: Er gewann bis heute sechs olympische Goldmedaillen, 18 WM- und 17-EM-Titel. Zur aktuellen Besetzung gehört mit Laurits Follert auch ein „Krefelder im Herzen“: Der gebürtige Rumelner stieß die Blätter zum ersten Mal für den Crefelder Ruder-Club 1883 e.V. ins Uerdinger Rheinwasser, 2019 qualifizierte er sich für einen Platz im sagenumwobenen Deutschland-Achter: „Das war schon Wahnsinn, plötzlich Teil dieser Mannschaft zu sein, die ich als 16-Jähriger beim Olympiasieg in London vor dem Fernseher bejubelt hatte. Damals dachte ich nur, wie geil es wäre, irgendwann dazuzugehören“, grinst Follert. Und jetzt fährt er selbst zu den Olympischen Spielen.

Dabei hat er ein ganz klares Ziel: die Goldmedaille zu gewinnen. Derzeit läuft die Vorbereitung für das sportliche Highlight des Jahres. Der Tagesplan ist eng getaktet und beginnt am Olympiastützpunkt in Dortmund morgens um 7:30 Uhr mit dem ersten Training. Nach zwei Stunden, um 9:30 Uhr, gibt es Frühstück und eine Mittagspause, bevor er um 14 Uhr für weitere zwei Stunden wieder im Boot sitzt. „Nach dem Abendessen falle ich dann meistens schon is Bett“, schmunzelt er. Zweimal in der Woche gibt es Krafttrainings-Einheiten, Sonntag ist der Nachmittag frei. Unterbrochen wird dieser Marathon durch Wettkämpfe: Am Pfingstwochenende belegte der Achter beim Worldcup in Luzern den zweiten Platz, eine Woche darauf geht er im italienischen Sabaudia ins Wasser. Zwei Wochen vor Beginn der Spiele bezieht das Team ein Trainingslager in Tokio, um dann am Tag der Entscheidung optimal vorbereitet zu sein. Eine Schmach wie bei der EM in Varese im April, als der Achter nur Vierter wurde und zum ersten Mal seit 2008 nicht auf dem Treppchen landete, soll sich auf gar keinen Fall wiederholen, dafür sind die Ruderer viel zu ehrgeizig – und träumen alle denselben Traum: „Weltmeister kann man jedes Jahr werden, Olympiasiege sind für die Ewigkeit“, sagt Follert. Wir drücken ihm die Daumen!

Sponsoren-Aufruf: Um den nötigen „Rückenwind“ für seine Ruder-Karriere zu erhalten und seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, ist Laurits Follert auf Sponsoren angewiesen. „Besonders freue ich mich natürlich über Unterstützung aus meiner Heimat“, sagt er. Unternehmen, die Interesse haben, einem Mitglied des Deutschland-Achters unter die muskulösen Arme zu greifen, wenden sich direkt an ihn. E-Mail:
laurits-f@gmx.de

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