Kolumne

Klasse statt Masse

Kolumnist Michael Otterbein

Gehört ihr auch zu den Zeitgenossen, die gerne für wenig Geld viel auf dem Teller haben? Die Pizza in Wagenradgröße, den Mega-Grillteller mit Kotelett, Spießen, Hacksteak, Würstchen, großer Pommes und Krautsalat, Extra-Majo nicht zu vergessen? Und zum Nachspülen einen Pitcher Bier? Fand ich früher auch mal geil. Inzwischen vergeht mir der Appetit, wenn sich das Essen vor mir zu Gebirgen türmt.

Nichts gegen ein reichhaltiges Buffet. Das ist oft viel besser als ein simples Tellergericht: Fleisch, Kartoffeln, Gemüse – nach alter deutscher Sitte. Da sind für mich andere Kulturen mit ihren Vorspeisentellerchen und Häppchenbuffets weit vorne. Es muss nicht immer jeder sein eigenes Gericht bestellen. Viel schöner ist es, man stellt alle Köstlichkeiten zum gemeinsamen Genuss in die Mitte.

Klasse statt Masse ist für mich (nicht nur) beim Essen ein wichtiger Grundsatz. Lieber etwas mehr bezahlen und dafür Qualität auf dem Teller. Mit Liebe gekocht und angerichtet. Dabei müssen wir ja nicht in das andere Extrem verfallen, und das Restaurant mit leerem Magen und Geldbeutel verlassen – wie es vielleicht in manchen Sterne-Tempeln üblich ist.

Klar, Essen ist Geschmackssache. Was der eine liebt, findet die andere schrecklich und umgekehrt. Trotzdem möchte ich euch animieren, die Gastronomen zu unterstützen, die euch ein kreativ und frisch zubereitetes, manchmal vielleicht sogar gesundes und auf jeden Fall leckeres Gericht servieren. Einige davon stellen wir euch hier immer wieder vor. In diesem Sinne: Guten Appetit!

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