Ist dein Beruf zugleich deine Passion? Was arbeitest du?
Ich bin Gastgeberin mit Leib und Seele, mein Beruf ist dabei meine Berufung – aber meine Passion sind meine Gäste, nicht der Kaffee oder der Kuchen. Es sind die Menschen, die mir Freude machen und denen ich Freude machen will.
Was macht dir neben deinem Beruf Spaß? Hast du ein Hobby oder Ehrenamt?
Die Kunst, gemeinsam mit meiner Tochter erwachsen zu werden und aneinander zu wachsen. Und meine große Liebe ist der Tango, wie es sich für eine argentinische Krefelderin gehört. Deshalb bleibt das Café am Montag zu, denn dann muss ich Tangotanzen auf meiner Milonga. Das ist meine ganz große Herzensangelegenheit in der Stadt, die dem Tango einst das Bandoneon geschenkt hat.
Möchtest du uns deinen Lieblingsort verraten? Liegt der in Krefeld oder woanders?
Mein Lieblingsplatz ist immer die Wohnung meines Bruders – egal, wo er gerade lebt, ob Berlin oder Montevideo. Und ich liebe es, in jeder Küche meiner Freunde zu sitzen, wo es leckeres Essen und anregende Gespräche gibt, mit den Menschen, die ich mag. Da scheint für mich die Sonne. Die erste Küche, die ich so geliebt habe, war die meiner Oma Salustiana in Formosa.
Was findest du gut an unserer Stadt und was gefällt dir gar nicht?
Das Beste, was Krefeld zu bieten hat, sind natürlich die Krefelder! Was mir nicht so gefällt, ist, dass nicht schon alle Krefelder Tango tanzen. Deshalb wünsche ich mir, dass im Sommer alle Krefelder auf die Straße gehen und sich die Stadt schöntanzen. Ich habe eine Idee von Open Air–Milongas auf den interessantesten Plätzen Krefelds im Kopf, die ich gerne umsetzen würde.
Was würdest du der 18-jährigen Flavia raten, wenn du in der Zeit zurückreisen könntest?
Sei immer mit dem Herzen dabei und sei mutig, dann lohnt es sich am Ende immer. Ach so, und: ein roter Lippenstift verleiht dabei eine Menge Kraft.
Fotos: Flavia Latina