Ist dein Beruf zugleich deine Passion? Was arbeitest du?
Ich bin gelernte Theatermalerin und Kulturpädagogin B.A. Einen besonderen Hang zur Ästhetik und ein Bedürfnis nach einem gerechten, und auch gemeinschaftlichen Miteinander waren für mich schon immer untrennbar verbunden. In der sozialen Arbeit habe ich gelernt, wie kompliziert es sein kann, eine sinnhafte Vereinbarkeit zwischen den individuellen Werte und systemrelevanten Strukturen zu finden, weshalb ich nun selbstständig meine ganz eigene Berufsnische entdecken darf. Meine Muse lädt ein, mich wieder der künstlerischen Arbeit zu widmen. Mehr verrate ich noch nicht. 😉
Was macht dir neben deinem Beruf Spaß? Hast du ein Hobby oder Ehrenamt?
Ich konnte meine beruflichen Tätigkeiten noch nie ganz aus meinem privaten Interessenumfeld ausgrenzen. Durch die Erfahrungen in der sozialen Arbeit habe ich Ende 2021 einen Kulturraum eröffnet. Im „ResonanzRaum“ auf der Lewerentzstraße 44 in der südlichen Innenstadt begegnen sich seitdem dienstags ab 17 – 21 Uhr die Menschen über ihre Fähigkeiten und nicht über defizitäres Denken. Hier treffen sich Kunst und Kultur. Dort darf man in Möglichkeiten statt in Grenzen denken! Wir freuen uns über jedes bekannte und unbekannte Gesicht! Mehr dazu auch auf Facebook und Instagram.
Möchtest du uns deinen Lieblingsort verraten? Liegt der in Krefeld oder woanders?
Mein Lieblingsplatz ist da, wo ich sein darf! Wo ich mich mit Menschen umgeben darf, die Gemeinschaft und Sinnhaftigkeit schätzen. Wenn ich durch die Krefelder Südstadt schlendere und Menschen diese Erinnerungen in mir hervorrufen, fühle ich mich aufgehoben und zu Hause. Mit Mia, meiner Mischlingshündin, entdeckte ich regelmäßig die um Krefeld liegende Natur und tanke Energie. Mit Decke, Trauben, Weißwein, Musik und einem guten Buch im Stadtwald haben wir nach anstrengenden Routen häufig die sommerlichste Entspannung genossen.
Was findest du gut an unserer Stadt und was gefällt dir gar nicht?
Was ich nach langen Auslandsaufenthalten am meisten vermisst habe, ist die kunterbunte und charmant verschrobene Kulturszene in Krefeld, wo Reichtum so gut wie nie eine Rolle spielt. Auch wenn es viele Kriterien zur Verbesserung des Stadtbildes gibt, so begegnen sich die meisten Menschen hier mit Interesse für einander. Ich wünsche mir für Krefeld, dass das riesige Potenzial an Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in der Kultur- und Kunstszene steigt und Krefelds versteckte Schätze weiter zum Vorschein gebracht werden.
Was würdest du deinem 18-jährigen Ich raten, wenn du in der Zeit zurückreisen könntest?
Ich würde ihr sagen, dass alles sein darf und alles so hätte sein müssen, um sich heute so selbst lieben zu können. Sie darf sich mehr Zeit nehmen, um genauer in sich hineinzuhören und damit wiederum Zeit für sich und ihre Lebenswünsche zu gewinnen. Das Universum schickt einem nur die Herausforderungen, die wir auch bewältigen können! Die schnellen, intuitiven Entscheidungen waren immer auch die lehrreichsten! Es war immer alles so „richtig“ wie es geschah!
Foto: Sarah Schulz